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AutorenbildLisa Aeschlimann

Um 6 Uhr steht die Polizei vor der Tür

Eine wachsende Zahl Jugendlicher wird wegen verbotener Pornografie verzeigt, häufig wegen Pornos im Klassenchat oder Snapchat. In Zürich rückt die Polizei wöchentlich zur Hausdurchsuchung aus.


Eine 13-Jährige lässt sich bei intimen Handlungen filmen, das Video landet über Umwege auf Snapchat. (Symbolbild)


Die Aufnahme dauert nicht einmal 20 Sekunden. Layla* kniet vor Nils*, sie bläst ihm einen. Nils hält das Ganze mit dem Handy fest. Kurz darauf landet das Video über Umwege auf Snapchat. Alle sehen, wie die 13-jährige Layla den 14-Jährigen oral befriedigt. Laylas Mutter erstattet Anzeige. Nur wenige Tage später, am Silvestermorgen 2022, rückt eine Polizeipatrouille zu Nils Elternhaus aus, stellt dessen Handy sicher und nimmt den Teenager mit auf den Posten. Gegen den 14-Jährigen läuft ein Verfahren wegen Herstellung von Kinderpornografie.


245 Jugendliche hat die Zürcher Staatsanwaltschaft 2022 wegen Pornografie verzeigt, im Jahr davor waren es 188. Landesweit ist der Trend noch deutlicher: Während 2012 erst 80 Jugendliche verurteilt wurden, waren es 2018 bereits 419. 2022 überschritt der Wert mit 1024 erstmals die 1000er-Grenze. Ein neuer Rekord.


Die jugendlichen Beschuldigten werden immer jünger. In Zürich waren die Verurteilten im Schnitt zuletzt 13,5 Jahre alt.


In jedem zweiten bis dritten Fall eine Hausdurchsuchung

Häufig geht es in den Verfahren darum, dass pornografische Fotos oder Videos verschickt wurden – über Snapchat, Tiktok oder Klassenchats. Aber auch explizite Gewaltdarstellungen, beispielsweise aus nächster Nähe, wie Menschen enthauptet werden, sehen Jugendanwältinnen immer wieder. Weiterlesen auf blick.ch


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