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  • AutorenbildLisa Aeschlimann

«Mit meiner Rente kann ich überleben, aber nicht leben»

Frauen sind doppelt so häufig von Altersarmut betroffen wie Männer. Drei von ihnen erzählen, wie weit ihre kleine Rente reicht und warum sie im März trotzdem nicht alle Ja stimmen werden.


Esther Huwiler (71) hatte trotz Ergänzungsleistungen Ende Januar noch 7 Franken übrig.


Esther Huwiler sitzt in ihrer schlichten, aufgeräumten 2,5-Zimmer-Wohnung in Zofingen AG. Der Tisch ist gedeckt. Sie habe schon lange keinen Besuch mehr gehabt, sagt die 71-Jährige und lächelt. Esther Huwiler, ehemalige Buchhalterin, Mutter eines Sohnes, lebt im Monat von 2195 Franken AHV-Rente. Weil das nicht ausreicht, erhält sie 720 Franken Ergänzungsleistungen (EL).


Die Miete liegt bei 1348 Franken, Steuern schlagen mit 200 Franken zu Buche, hinzu kommen Krankenkasse, Nebenkosten, Versicherungen, Abos. Ende Januar blieben ihr 7 Franken übrig. Sie sagt: «Meine AHV-Rente und EL reichen zum Überleben, aber nicht zum Leben.» Ihr fehle das Geld, um an ein Stadtfest zu gehen, für Geschenke an Kinder oder für ein besonderes Essen an Weihnachten. Auch eine Reise ins Tessin – ihr grösster Wunsch – sei zu teuer.


So wie Esther Huwiler geht es vielen älteren Menschen in der Schweiz. Jede fünfte Seniorin, jeder fünfte Senior ist arm oder armutsgefährdet. Ihnen stehen pro Monat weniger als 2500 Franken zur Verfügung. Frauen sind mit 17,7 Prozent fast doppelt so oft von Altersarmut betroffen wie Männer (9,9 Prozent).


Huwiler sagt: «Wenn Freundinnen fragten, ob ich ins Kino komme, essen gehe, hatte ich immer Ausreden parat, weil es mir peinlich war, zu sagen, ich kann das nicht zahlen.» Dadurch habe sie viele soziale Kontakte verloren. Ihr einziger Luxus sei ihr Hund Timmy, ein achtjähriger Mischling aus Sardinien, den sie von der Tötungsstation gerettet habe. «Ohne ihn würde ich wohl nicht mehr leben.» Weiterlesen auf blick.ch


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